Es ist häufig möglich, die Ursache einer Nierenschädigung, welche bis zum chronischen Nierenversagen führen kann, gut zu behandeln. Wenn das gelingt, verschlechtert sich die Nierenfunktion nicht weiter. Je weniger Gewebe der gesunden Nieren verloren gegangen ist, um so größer ist die Chance, dass die Nieren weiterhin genügend funktionieren. Leider ist es nicht immer möglich, einem chronischen Nierenversagen vorzubeugen. Gesunde Nieren haben eine große Reservekapazität. Darum ist es meistens unproblematisch, wenn die Nierenfunktion mit dem Altern etwas nachlässt. Sogar wenn die Nieren nur noch zur Hälfte funktionieren, können sie ihre Aufgaben erfüllen.
Früherkennung (Prävention) Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Nierenerkrankung frühzeitig zu entdecken. Worauf sollten Sie achten? Sie sollten Ihre Nierenfunktion auf jeden Fall regelmäßig kontrollieren lassen:
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Wenn Sie einen Diabetes mellitus haben. Es ist dann möglich, dass Sie z.B. zu viele rote Blutkörperchen oder Eiweiß im Urin haben. Dies sollte regelmäßig kontrolliert werden. |
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Wenn Sie eine Krankheit haben, die Risiken für die Nieren mit sich bringt, z.B. Bluthochdruck. |
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Wenn Sie Beschwerden haben, die auf Nierenprobleme hinweisen, wie Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe oder Blut im Urin. |
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Wenn Sie eine(n) Verwandte(n) mit einer erblichen Nierenerkrankung haben. |
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Flüssigkeitsansammlungen können auf eine Nierenerkrankung hinweisen. Die Nieren regulieren die Menge der Flüssigkeit im Körper. Wenn sich viel Wasser im Gewebe ablagert (Knöchel, Unterschenkel, Augenlider, Gesicht), kann dies auf eine Nierenerkrankung hinweisen, andere Ursachen sind aber auch möglich. Eine nähere Untersuchung ist erforderlich. |
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Schmerzen können auf ein Problem der Blase und Nieren deuten. Schmerzen beim Wasserlassen oder in der Nierengegend können durch eine Infektion verursacht werden. |
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Schäumender Urin kann durch zu viel Eiweiß im Urin verursacht werden. |
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Farbveränderungen des Urins (rot, rotbraun) sollten beachtet und untersucht werden. |
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Große Mengen Urin (vor allem nachts) können auf eine fortgeschrittene Nierenschwäche hinweisen. |
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Zu geringe Urinmengen (weniger als ein halber Liter pro Tag) deuten auf Funktionsverlust der Nieren. |
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Ernsthafte Muskelschwäche, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit können durch eine Nierenerkrankung verursacht werden, ebenso wie Juckreiz und Muskelkrämpfe. Bei diesen Beschwerden gehen Sie am besten zu Ihrem Hausarzt. |
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Untersuchung Wenn Ihr Hausarzt vermutet, dass etwas mit Ihren Nieren nicht in Ordnung ist, wird an erster Stelle Urin und Blut untersucht werden. Wenn der Verdacht auf eine Nierenerkrankung besteht, sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Ursache festzustellen. Der Hausarzt wird und sollte Sie in diesem Falle zu einem Spezialisten überweisen, zu einem Urologen oder einem Nephrologen. Der Urologe ist ein chirurgisch geschulter Spezialist, der z.B. Nierentumore, Nierensteine oder Probleme der Vorsteherdrüse (Prostata) behandelt. Der Nephrologe ist ein Internist, der sich auf dem Gebiet der Nierenerkrankungen spezialisiert hat. Nierenerkrankungen, die mit Diabetes oder Hochdruck zusammenhängen, akutes und chronisches Nierenversagen, Eiweißverlust, immunologische Nierenerkrankungen, erbliche Nierenerkrankungen und Patienten, die ein Nierentransplantat erhalten haben, werden von dem Nephrologen mitbehandelt.
Behandlung Die Behandlung des chronischen Nierenversagens ist bei jedem Patienten unterschiedlich und abhängig davon, wie viel Nierengewebe zerstört worden ist und welche Ursache des Nierenversagens vorliegt. Chronisches Nierenversagen kann leider nicht wieder rückgängig gemacht werden. Einmal zerstörtes Nierengewebe kann nicht wieder hergestellt werden. Wenn es deutlich ist, welche Ursache zu einer weniger guten Nierenfunktion geführt hat, wird der Arzt zuerst versuchen, diese Ursache zu beseitigen. Danach wird der Arzt Ihnen eine Behandlung verschreiben, die darauf abzielt, die Nieren in einem möglichst guten Zustand zu bewahren. Aber auch wenn die Ursache des Nierenversagens nicht beseitigt werden kann, ist es wichtig, den Rest der Nierenfunktion so lange wie möglich zu erhalten und einer weiteren Zerstörung des Nierengewebes vorzubeugen. Der Nierenspezialist kann mit Medikamenten und Diätmaßnahmen das Fortschreiten des Nierenversagens hemmen. Abgesehen von spezifischen Behandlungen bei bestimmten Krankheiten werden meistens Hochdruckmedikamente wie ACE-Hemmer oder Beta-Blocker eingesetzt. Weil beim chronischen Nierenversagen meistens auch eine Überfunktion der Nebenschilddrüse und ein Vitamin-D-Mangel entstehen, müssen Patienten mit einer mäßig bis stark eingeschränkten Nierenfunktion auch meistens Phosphat-Binder und Vitamin-D-Präparate einnehmen. Da die Nieren die im Stoffwechsel entstehenden Säuren nicht mehr so gut ausscheiden können, übersäuert der Körper (renale Azidose); hier wird häufig der Einsatz z.B. von Natriumbicarbonat als »Säurepuffer« notwendig. Da auch die Blutbildung bei fortgeschrittenen chronischen Nierenleiden gestört ist, entsteht eine Blutarmut (Anämie). Diese Form der Blutarmut kann heutzutage mit modernen Medikamenten (Epo) gut behandelt werden. Durch das Spezialwissen des Nierenspezialisten in diesem Bereich kann die Dialysepflichtigkeit manchmal um Jahre verzögert und schwere Komplikationen am Gefäßsystem und Herzen sowie Knochenkomplikationen können vermieden werden. Hat die Nierenerkrankung schicksalhaft ihren Verlauf bis zum völligen Versagen der Nierenfunktion genommen, wird das Leben des Patienten mittels der Nieren-Ersatz-Verfahren erhalten.
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