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Bluthochdruck und Nierenerkrankungen |
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Im menschlichen Körper bilden Arterien und Venen ein geschlossenes Röhrensystem. Um in diesen Gefäßen einen geregelten Blutfluss (Blutkreislauf) zu gewährleisten, muss in den Gefäßen ein bestimmter Druck vorhanden sein. Dieser Druck lässt das Blut vom Herzen zu den Organen wie Gehirn, Nieren und Darm fließen.
Der Blutdruck ist der in Blutgefäßen und Herzkammern herrschende Druck. Er ist von drei Faktoren abhängig: der Pumpkraft des Herzens, dem Gefäßwiderstand und dem Blutvolumen. Zieht sich das Herz zusammen, wird das Blut in die Arterien gepumpt. Hier wird der obere, der systolische Blutdruckwert gemessen. Entspannt sich das Herz, entsteht der untere, der diastolische Blutdruckwert.
Wann spricht man von Bluthochdruck? Je nach Alter gibt es bestimmte Normwerte für den Blutdruck. Ist der Blutdruck anhaltend erhöht, liegt eine Hypertonie (Bluthochdruck) vor. Die Hypertonie ist durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert als ein Blutdruck, der einen Wert von 140/90 mm Hg und darüber erreicht bzw. oberhalb des altersgemäßen Wertes liegt. Es werden heute aber keine starren Grenzen für einen Bluthochdruck gesetzt, man beurteilt jeden einzelnen Patienten individuell nach seinen persönlichen Risiken.
Man unterscheidet zwei Formen der Hypertonie: Gibt es keine organische Erkrankung als Ursache für einen erhöhten Blutdruck, spricht man von der primären oder essenziellen Hypertonie. Sie ist meist Folge einer Kombination von verschiedenen Risikofaktoren, z.B. erbliche (genetische) Faktoren und Umweltfaktoren. Unter einer primären Hypertonie leiden ca. 95 % der Patienten. Bei den übrigen ca. 5 % der Patienten liegt dem Bluthochdruck eine andere Krankheit zugrunde, man spricht hier von einer sekundären Hypertonie. Ursachen einer sekundären Hypertonie sind z.B. Erkrankungen wie Verengungen der Nierenschlagadern (Nierenarterienstenose), chronisch verlaufende Nierenerkrankungen und hormonelle Störungen. Auch Atmungsstörungen im Schlaf durch sehr starkes Schnarchen und extrem lange und häufige Atempausen können einen Bluthochdruck verursachen oder verschlechtern.
Risikofaktoren für Bluthochdruck Viele verschiedene Risikofaktoren können zu einer Hypertonie führen. Dazu gehören z.B. die familiäre Neigung zu erhöhtem Blutdruck, Schlaganfall oder Herzinfarkt. Übergewicht, Rauchen, zu wenig körperliche Bewegung (»no sports«) Diabetes, Nierenleiden, Alkoholmissbrauch oder –abhängigkeit, Fette, eine zu salzreiche Ernährung, ein erhöhter Cholesterinspiegel, sowie Stress, Bewegungsmangel und Medikamenten- oder Drogenmissbrauch können eine Hypertonie auslösen. Auch kann es im Verlauf einer Schwangerschaft zu Bluthochdruck - zur so genannten Präeklampsie - kommen.
Wie macht sich zu hoher Blutdruck bemerkbar? Die Hypertonie verläuft lange Zeit beschwerdefrei und macht sich häufig erst durch die Folgeerscheinungen bemerkbar. Mögliche Beschwerden können z.B. sein: Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Atemnot, Herzklopfen, Sehstörungen, Schweißausbrüche, Übelkeit und Erbrechen, Krämpfe und Lähmungen, Nasenbluten, Bewusstseinstrübung, Verwirrtheit, etc.
Folgeerkrankungen bei Bluthochdruck Patienten mit einer Hypertonie müssen unbedingt behandelt werden, um späteren Organveränderungen und damit einem vorzeitigen Tod vorzubeugen. Eine unbehandelte Hypertonie führt zu einer deutlichen Reduktion der Lebenserwartung. Mögliche Folgekrankheiten können z.B. sein: Arterienverkalkung, Schlaganfall, Hirnblutungen, Herzinfarkt, Herzversagen, Nierenversagen, Netzhautschädigung im Auge bis hin zur Blindheit. Bei der Entstehung von Nierenerkrankungen sowie deren Fortschreiten bis zum dialysepflichtigen Nierenversagen nimmt der Bluthochdruck eine zentrale Rolle ein. Bei Bluthochdruck und eingeschränkter Nierenfunktion sind regelmäßige Untersuchungen unerlässlich.
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